Das Funknetzwerk in der Flüchtlingsunterkunft im Brauerinternat Arnstein wurde unter Mitarbeit von „Freifunkern“ optimiert.

WLAN-Versorgung ist bei einem Mengengerüst, wie es uns in der Flüchtlingsnotaufnahme in Arnstein mit bis zu 120 und mehr Teilnehmern gleichzeitig begegnet, keine triviale Angelegenheit. Hinzu kommt das in Deutschland einmalige Problem der sogenannten „Störerhaftung“. Da Freifunk die Störerhaftung technisch elegant umgeht war dies die technisch richtige Lösung.

Zur Optimierung unserer individuellen Inhouse-Situation. Neben der großen Teilnehmerzahl ist auch das Gebäude hinsichtlich Bauweise und Ausdehnung eine funktechnische Herausforderung. Dicke Wände und große Stecken erfordern ein größere Anzahl von Accesspoints (Zugriffpunkten), die nicht nur aufeinander abgestimmt sein müssen, sondern sich ebenfalls selbst per Funk zu verbinden haben, da das Verlegen von Kabeln aus verschiedensten Gründen im Gebäude nicht möglich ist oder mangels Stromanschlüssen auch keinen Sinn macht.

Um diese Aufgabe im Detail zu lösen waren am 6.11.2015  drei erfahrene Freiwillige von Freifunk-Franken angereist, um gemeinsam Lösungen zu finden. Nach intensiver Analyse und Erarbeitung eines neuen Konzeptes, konnten mit einigen Tricks Flaschenhälse eliminiert und durch Einsatz weiterer Geräte eine Situation geschaffen werden, die unter den gegebenen Umgebungsparametern das maximal Mögliche realisiert. Ganz herzlichen Dank dafür an Christian Dresel, Michael Fritscher und Jan Krause, die bis aus Fürth und Nürnberg angereist waren, um ihr Knowhow einzubringen und in dieser besonderen Situation Lösungen zu erarbeiten.

Inhouse wurde unter den gegebenen Parametern eine spürbare Verbesserung erzielt, es gibt deutlich weniger belastungsbedingte Ausfälle. Der Engpass der Außenanbindung mit 16MBit wird jedoch auch durch die noch anstehende weitere DSL-Leitung nur bedingt gelöst werden.

Update: Seit dem 24.11.15 ist die zweite DSL-Leitung durch das LRA geschaltet. Neue Verkabelungen zwischen den Geräten haben die Gesamtsituation weiter verbessert.

Da es in Arnstein immer noch keine besseren DSL-Leitungen gibt, Freifunk sich andererseits aber dadurch auszeichnet, sich auch über Entfernungen mit externen Zugangspunkten zu vernetzen, werden wir nun auch nach Freiwilligen suchen, die sich in Sichtverbindung zum Brauerinternat befinden und bereit sind, einen im Wesentlichen nicht spürbaren Teil ihrer verfügbaren Internet-Bandbreite ins Internet per Funk zur Verfügung zu stellen. In Frage kommen dafür viele Haushalte und Anwesen in unmittelbarer Nähe und am gegenüberliegenden Neuberg, sofern nicht Bäume die Funkstrecke (Sichtverbindung!) behindern. Dies sind z.B. viele Anwesen in der mittleren Schlesierstraße, Neubergstraße, Sudetenstraße, Thüringerstraße und Bandenburgstraße. Interessenten, die den Helferkreis und die Flüchtlinge auch in dieser Hinsicht unterstützen möchten, wenden sich bitte gerne per E-Mail mit dem Stichwort „Freifunk für Flüchtlinge“ an technik@arnsteiner.net .

Technische Details sind zu finden unter: Wiki Freifunk-Franken