Hilfe, die ankommt – Hilfe, die anspornt

Seit 24 Monaten sind die Aktiven des Helferkreises Arnstein für die Menschen in der Ukraine im Einsatz

Seit dem 28. Februar 2022 setzt sich der Helferkreis Arnstein ununterbrochen für die Menschen in der Ukraine ein. Demnächst steht die 40. Lieferung mit einem 40-Tonner-Lkw an. Was bewegt die Ehrenamtlichen dazu und wie schaffen sie es, eine Hilfe in der Größenordnung ununterbrochen fortzusetzen? Und was wird benötigt, um diese Hilfe weiterhin leisten zu können?

Erfahrung und Strukturen

Mitmenschen im größeren Stil zu helfen ist in Arnstein nichts Neues. Schon 2015 war eine große Anzahl Ehrenamtlicher aktiv, als Arnstein eine Noterstaufnahmeunterkunft bekam und über 700 Flüchtlinge insgesamt über ein Jahr lang betreut wurden. Hier galt die Hilfe ausschließlich den Menschen vor Ort.

Bei der Reaktivierung des Helferkreises im Februar 2022 konnte Hauptorganisatorin Cornelia Fuchs auf erfahrene Ehrenamtliche und noch vorhandene Strukturen zurückgreifen, weswegen die Hilfe auch extrem kurzfristig anlaufen konnte.

Das lokale Bündnis für Familie „Arnsteiner Netz“ reaktivierte die Internetseite und das Hilfsportal „betterplace“ und die Pfarrei „Um Maria Sondheim“ das Spendenkonto der Katholischen Kirchenstiftung für den Helferkreis. Die Stadt stellte das alte Krankenhaus und später das Edeka-Gebäude zur Verfügung. Und die damalige Mitorganisatorin Cornelia Fuchs hatte ihre Erfahrung und Vernetzung von damals noch durch die weitere zwischenzeitliche Betreuung vieler Flüchtlinge ausgebaut.

Riesige Hilfsbereitschaft

Bemerkenswert ist in den vergangenen zwei Jahren, dass sowohl in der Bevölkerung als auch bei örtlich ansässigen sowie mit Arnstein oder mit Arnsteinern verbundenen Firmen und Organisatoren die Spendenbereichtschaft durchgängig hoch ist. Ein wesentlicher Grund liegt sicherlich in dem Bewusstsein und Vertrauen, dass die Hilfe eins-zu-eins ankommt. Die Helfer und Helferinnen sind bekannt und es hat sich auch außerhalb von Arnstein herumgesprochen, dass hier nur bedarfsangepasst und zielorientiert geholfen wird. Und dass wirklich jeder Cent direkt in Hilfe umgesetzt und sehr sparsam und vorausschauend agiert wird, überzeugt.

Transportkosten können durch die Kooperation mit Teampartnern sehr geringgehalten werden und es ist auch ein großer Verdienst der Stadt Arnstein, die dem Helferkreis das ehemalige Edeka-Gebäude kostenlos zur Verfügung stellt und die Ehrenamtlichen auch generell unterstützt. Auch diese Wertschätzung motiviert natürlich.

Die Geldspenden sichern den Zukauf für die Care-Pakete – Pakete mit Grundnahrungs- und Hygienemitteln, die gezielt für einzelne Empfängergruppen gepackt werden. Weiterhin kann der Helferkreis Arnstein dankbar auf die dauerhafte Unterstützung von Schmitter Hydraulik und SAM´s, SportsAndMore, für Kartonagen, S-Oliver für Verpackungsmaterial, Forstbetrieb Reith für Transportunterstützung oder auch die Bender Brauerei für die unkomplizierte Bereitstellung eines Elektrostaplers zum Verladen zurückblicken.

Gezielte Hilfe und dankbares Feedback

Durch persönliche Kontakte der in Arnstein lebenden Ukrainerinnen und Ukrainern sowie die der Kooperationspartner können alle Hilfslieferung quasi „persönlich“ zugestellt werden. In den Care-Paketen oder auch den anderen Hilfspaketen liegen generell Zettel bei mit einer Kontaktadresse und der Bitte um Feedback. So erreichen die Aktiven in Arnstein immer wieder zahlreiche Bilder oder Videos von der Verteilung ihrer Spenden – Bilder, die bewegen und Bilder, die anspornen weiterzumachen.

Zudem wird im Vorfeld jeder Lieferung ganz gezielt der aktuelle Bedarf abgefragt und passgenau dafür eingekauft, zu Spenden aufgerufen und gepackt.

Die „Ukrainische Initiative Würzburg“ und der Verein „Mrija“ haben am Samstag, 24. Februar, einen Friedensmarsch mit anschließender Kundgebung aus Anlass des zweiten Jahrestages seit Kriegsbeginn organisiert. Die Ukrainerin Halyna Didukh stellte die Hilfen aus Arnstein für ihre Landsleute in der Ukraine vor und rief zu weiterer Unterstützung auf.
Foto: Cornelia Fuchs
Die Hilfslieferung aus Arnstein wird im Binnenflüchtlingsheim bei Irpin verteilt.
Foto: Iryna Gordienko
Bei der Januarlieferung wurden Betten, Carepakete und Rollstühle nach Kiew, Charkiw und Schytomyr geliefert. Es war der erste 40-Tonner-Lkw, den der Helferkeis alleine auf den Weg gebracht hat. Dazu kam noch eine Teillieferung nach Winnyzja mit weiteren Krankenhausutensilien. Foto: Manuela Meinhardt
Bei der Januarlieferung wurden Betten, Carepakete und Rollstühle nach Kiew, Charkiw und Schytomyr geliefert. Es war der erste 40-Tonner-Lkw, den der Helferkeis alleine auf den Weg gebracht hat. Dazu kam noch eine Teillieferung nach Winnyzja mit weiteren Krankenhausutensilien.
Foto: Manuela Meinhardt
Helferkreis

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