Ein 40-Tonner Hilfsgüter für die Ukraine
Artikel Werntalzeitung 18.11.2022
Bislang größte Lieferung aus Arnstein
ARNSTEIN (mei) Die wochenlange Vorbereitung hatte sich gelohnt: Am Samstag konnten Lebensmittel, medizinische Ausrüstung und warme Bekleidung aus Arnstein ihren ersten Zwischenstopp, das Lager der Ukrainehilfe Karlstadt, anfahren. Hier wird die Lieferung noch weiter ergänzt und so aufgeteilt, dass sie passgenau an den jeweiligen Stationen in der Ukraine abgeladen werden kann.
Mit insgesamt 28 Paletten und zahlreichen weiteren Kartons und Säcken mit Bettwaren war der 40-Tonner-LKW von HSL fresh, Arnstein, bis an die Decke gefüllt.
Das Spendencenter in Arnstein hatte in den letzten Wochen auch als Zwischen- und Umpacklager fungiert. Der Verein MRIJA hatte mit zwei Sprinterladungen aus Nürnberg unter anderem rund 70 Rollstühle und Rollatoren, über 50 Paar Gehhilfen und weitere medizinische Ausrüstung nach Arnstein gebracht. Die diversen Hilfsgüter vom Verein MRIJA, der in Würzburg und Nürnberg ansässig ist, mussten größtenteils neu verpackt werden, damit sie sicher auf Paletten ihren Weg in die Ukraine finden können; insgesamt kamen elf Paletten zusammen. Weitere elf Paletten konnten mit Lebensmitteln im Wert von circa 15 000 Euro aufgesetzt werden, die in den Wochen zuvor in Arnstein eingekauft und verpackt worden waren. Eine besondere Freude war es, dass zusätzlich auch vier Paletten mit Sondennahrung, Infusionslösungen und verschiedensten weiteren Medikamenten und medizinischem Material in dieser Woche mit der Gesamtlieferung auf den Weg in die Ukraine gehen können, ebenso wie eine halbe Palette Babynahrung.
Alle Waren wurden dieses Mal in Arnstein auf Paletten gesetzt und transportfähig mit Schrumpffolie verpackt – eine Arbeit, die zuvor immer die Ehrenamtlichen von der Ukrainehilfe Karlstadt übernommen hatten. Doch da dort die Halle zwischenzeitlich anderweitig genutzt wurde, sprangen hier die Arnsteiner Helfer ein – und dabei waren nicht nur Arnsteiner, sondern auch ehemalige und neue Flüchtlinge aus Syrien, wie Almansuor Mahmud, der seit Juni in Arnstein ist, oder auch Laila, die auch während der Woche immer hilft, Waren zu verpacken oder Bekleidung einzuräumen. Profis beim Verpacken sind zudem mehrere Ukrainerinnen aus Arnstein und Thüngen, für die Nelli Henning als Ansprechpartnerin fungiert. Über HSL fresh konnte Nelli Henning auch jetzt kurzfristig mit dem 40-Tonner den Transport ermöglichen. Staplerfahrer Karl Grefenstein (gebürtig in Kasachstan) hat mit dem Gabelstapler von der Stadt Arnstein den LKW professionell beladen.
Die Hauptaufgabe des Arnsteiner Helferkreises bleibt aber die Besorgung und Verpackung von Lebensmitteln. Hier konnten die Aktiven schon Waren im Wert von circa 64 000 Euro in die Ukraine schicken, von denen 58 000 Euro gespendet und 6 000 Euro von den Ehrenamtlichen erwirtschaftet wurden. Hierfür dient auch der Secondhand-Laden, in dem eine große Auswahl an noch gut erhaltener Bekleidung gegen Spende abgeben wird. Dieser hat freitags von 15 bis 17 Uhr geöffnet und wird auch am Katharinensonntag von 12.30 bis 17.30 Uhr seine Türen öffnen.
Passend zur Weihnachtszeit haben die Ukrainerinnen aus Thüngen zahlreiche Motankas gefertigt, ukrainische Schutzengel, die als Geschenkverpackung fungieren; sie sind ein wunderschönes kleines Mitbringsel für liebe Menschen. Diese werden am Sonntag ebenfalls im alten Edekagebäude angeboten.