Edeka stellt leeren Markt zur Verfügung

Die Artikel der Werntalzeitung bis zum 25.3.2022

Edeka stellt leeren Markt als Sammel- und Ausgabestelle zur Verfügung!

Syrische und afghanische Flüchtlinge unterstützen den Helferkreis Arnstein

ARNSTEIN. Der Angriff Russlands auf die Ukraine bewegt auch die Menschen in Arnstein. In einer spontanen Aktion hat sich der „Helferkreis Arnstein“, der 2015 bei der Ankunft von syrischen und afghanischen Flüchtlingen im ehemaligen Arnsteiner Brauerinternat, ins Leben gerufen wurde, reaktiviert.

Ziel des Kreises, der von Cornelia Fuchs und Regina Dorn als Ansprechpartnerinnen geleitet wird, ist, aktiv Hilfe zu leisten für die Menschen, die noch in der Ukraine leben und den Menschen, die zu uns geflüchtet sind. Das sind Menschen, die vorübergehend entweder privat oder in Aufnahmeeinrichtungen untergebracht worden sind.

Aktuell konnten circa 30 Ukrainische Flüchtlinge in Arnstein und den Ortsteilen untergebracht werden. In Altbessingen wird gerade das ehemalige Pfarrhaus für Flüchtige aus der Ukraine hergerichtet.

Umzug in leerstehende Edekahalle

Eine große Freude war es für die 30 Ehrenamtlichen im Helferkreis, als sie von Bürgermeister Franz-Josef Sauer die Mitteilung erhielten, dass Edeka seine ehemalige Markthalle am Schwabbachweg in Arnstein (Neugasse 11) als Sammelstelle für Hilfsgüter zur Verfügung stellt. „Das ist eine großartige Entlastung für uns“, sagt Cornelia Fuchs. Anstelle von 100 Quadratmetern Lagerfläche im ehemaligen Arnsteiner Krankenhaus stehen nun 700 Quadratmeter zur Verfügung. Da kann jetzt eine ansprechende und zweckmäßige Ausgabestelle für die Flüchtlinge eingerichtet werden. Es ist geplant, dass alle Flüchtlinge im Altlandkreis Karlstadt mit Kleidung und anderen Spenden ausgestattet werden können.

Um den Sammelbereich abzugrenzen, wurden von der Zimmerei Harald Fick aus Greßthal 35 Meter Bauzaun kostenlos zur Verfügung gestellt und angeliefert. Der große Wunsch von Cornelia Fuchs ist nun, die Bauzaunflächen durch Transparente, die von Kindergarten- und Grundschulkindern fröhlich bemalt wurden, zu verschönern. Wir wollen auch eine Spielecke für Kinder einrichten. Die Menschen sollen sich Willkommen fühlen.

„Weil wir wissen, wie gut das tut, wenn einem in der Not geholfen wird,“

„Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir helfen,“ diese Aussage stammt von den ehemaligen syrischen Flüchtlingen Masoum Ali, Masror Ali und dem jungen Afghanen Ebrahim Ahmadi.

Die Kleiderkammer des Helferkreis Arnstein im ehemaligen alten Arnsteiner Krankenhaus platzte aus allen Nähten. Auf Vermittlung von Bürgermeister Franz-Josef Sauer stellte Edeka seinen leer stehenden Markt am Schwabbachweg für das Sortieren und Aufbewahren der Hilfsanlieferungen für die Ukraineflüchtlinge zur Verfügung. Bevor mit dem Umräumen begonnen werden konnte, stellte die Zimmerei Harald Fick aus Greßthal 35 Meter Bauzäune als Abtrennung zur Verfügung. Eine besondere Freude war es für Helferkreisorganisatorin Cornelia Fuchs, dass ehemalige syrische Flüchtlinge beim Aufbau und Umzug mithalfen. Im Bild v.l. Ebrahim Ahmadi, Julia McCleary, Masoum Ali und Masror Ali.

Die drei jungen Männer wissen, wie gut es tut, Unterstützung zu bekommen, wenn man mit nur einem Rucksack und dem, was man auf dem Leibe trägt, in einer Flüchtlingsunterkunft ankommt. „Uns wurde in Arnstein sehr viel geholfen und wir sind sehr dankbar dafür und wollen etwas zurückgeben“, sagt Masoum Ali. Alle drei haben einen festen Arbeits- oder Ausbildungsplatz, eine eigene Wohnung und sind dabei, sich eine stabile Existenz aufzubauen.

Bis zum Wochenende sollen alle Waren aus dem alten Krankenhaus in die neue Sammel- und Sortierstelle umgelagert sein, damit ab Montag, 28. März, die Anlieferung dorthin erfolgen kann. Natürlich wurde die bereits lange Zeit leer stehende Halle und die großen Fensterflächen gründlich geputzt und desinfiziert.

Jeden zweiten Tag fährt ein prall mit Hilfsgütern gefüllter Sprinter nach Karlstadt

Das Autohaus Hofmann in Gänheim stellte sowohl für die Zulieferung der gespendeten Materialien zur zentralen Verladestelle nach Karlstadt seinen Sprinter zur Verfügung, auch für den Umzug verleiht die Firma ihre Transporter kostenfrei an den Helferkreis Arnstein. „Erst gestern haben wir wieder durch persönliche Vermittlung zwei Sprinterladungen mit medizinischem Bedarf gespendet bekommen“, freut sich Cornelia Fuchs. Die Hilfsmittel wurden sofort nach Karlstadt weitertransportiert.

Damit die Helfer nicht schlapp machen, stellte die Arnsteiner Brauerei Max Bender Getränke kostenlos zur Verfügung. Für die Sortierarbeit wurden Biertischgarnituren von der Brauerei angeliefert.

Zwölf 40 Tonner-LKW starteten bereits von Karlstadt aus

Der Arnsteiner Helferkreis steht in engem Kontakt mit Rudi Gosdschan und Dr. Igor Turin vom Karlstadter Helferkreis. Zwischenzeitlich konnten bereits zwölf LKW von Karlstadt aus an die polnische und rumänische Grenze gebracht werden. Dort wird auf ukrainische Transporter umgeladen und die Lieferung direkt an die Hilfsadressen zugestellt. „Die Beschaffung und das Handling von Spendenmaterial erfolgt in enger Abstimmung mit Menschen, die den Bedarf vor Ort kennen, damit die Hilfe zielgenau ankommt“, betont Cornelia Fuchs. Auch für diesen logistischen Kraftakt stellten u.a. Arnsteiner Firmen, wie das Forstunternehmen Reith und die HSL-Fresh GmbH & Co. KG 40-Tonner und Personal zur Verfügung.

Spenden für Medizinische Artikel, Nahrung und Transport

Bisher sind bereits 16 000 Euro Spenden beim Helferkreis Arnstein eingegangen. Das Geld wird für den Einkauf von Lebensmitteln, Babynahrung, Hygieneartikel, Trinkwasser und Milch benötigt.

Wer helfen möchte, kann sich per E-Mail: hilfe@helferkreis. arnsteinernetz.de an den Helferkreis Arnstein wenden oder an die beiden Ansprechpartnerinnen Cornelia Fuchs, Tel.:  0175 5462392  und Regina Dorn, Tel.: 0160 92458653 wenden.

Am effektivsten kann geholfen werden, wenn Großpackungen gleicher Artikel abgegeben werden. Am heutigen Freitag ist die Annahmestelle noch im alten Arnsteiner Krankenhaus und von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Ab Montag, 28. März, öffnet die Kleiderkammer im ehemaligen Edeka-Markt.

Öffnungszeiten sind montags, von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 18.30 bis 20 Uhr, freitags von 14 bis 16 Uhr.

Große Spendenbereitschaft beim ersten Arnsteiner Regionalmarkt

ARNSTEIN. Die Hilfs- und Spendenbereitschaft für die Menschen in der Ukraine ist in Arnstein groß. Das wurde auch beim ersten Arnsteiner Regionalmarkt deutlich. An vielen Ständen gab es Spendenboxen und selbst die Kinder spendeten einen Teil ihrer Einnahmen vom Flohmarkt für die Ukrainischen Flüchtlingskinder.

Spendenkörbe

In der Hubertusapotheke in der Karlstadter Straße in Arnstein und im REWE-Markt stehen jetzt auch Spendenkörbe, deren Inhalte regelmäßig an den Helferkreis Arnstein weitergeleitet wird. Die Apotheke hat eine Medikamentenliste aus der Ukraine und berät entsprechend.

Brotbackaktion

Bäcker- und Konditormeister Matthias Stark hat eigens große Mengen haltbares Brot gebacken und an die Ukrainehilfe übergeben. Die Aktion will er in den nächsten Wochen beibehalten.

Losaktion

Ramona Üreyil vom Kosmetikstudio „Blickfang“ lockte die Marktbesucher mit einer Losaktion, deren Erlös ebenfalls für die Menschen in der Ukraine zur Verfügung gestellt wurde. Die Gewinne waren mit Gutscheinen aus ihrem Kosmetikstudio dotiert.

Wer spenden möchte…

Für die neu eingerichtete Sammelstelle im ehemaligen Edeka-Markt am Schwabbachweg werden dringend Kleiderständer und Kleiderbügel benötigt. Sie können während der Öffnungszeiten abgegeben werden.

Spendenportal freigeschaltet

Freigeschaltet ist auch das Online-Spendenportal des Helferkreises bei betterplace.org. Über die Internetseite des Helferkreises und über Facebook kann alles Aktuelle abgerufen werden.

Spende der Stadt

Am Donnerstag dieser Woche wurden die alten Archivregale der Stadt Arnstein, Schreibtische und Stühle, die im ehemaligen Lömpel-Gelände zwischengelagert waren, für die Ukrainehilfe abgeholt.

Öffnungszeiten der Sammelstelle im ehemaligen Edeka-Markt:

• Montag: 10 bis 12 Uhr
• Mittwoch: 18.30 bis 20 Uhr
• Freitag: 14 bis 16 Uhr

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